Schillershöhe
Der Kammerrat August Karl Friedrich Werlich war ein glühender Verehrer Friedrich Schillers. Auf seine Anregung hin und mit seinem hohen persönlichen Einsatz wurde diese Gedenkstätte an einem Steilhang oberhalb der Saale geschaffen und am 9. Mai 1830, dem 25. Todestag Schillers, feierlich eingeweiht. Ein Nachguss der Schillerbüste von Johann Heinrich Dannecker wurde im Fels aufgestellt. Heute ist die "Schillershöhe" ein gern besuchtes Ausflugsziel an der "Rudolstädter Riviera", wo die folgenden Zeilen aus Schillers "Spaziergang" zu lesen sind:
Das Theater Rudolstadt
Fürst Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt hatte 1792 die Errichtung eines "Komödienhauses" auf dem Anger angeordnet. Unter seinem Nachfolger Ludwig Friedrich II. erfolgte am 26. Juli 1793 die Einweihung. Von 1794 bis 1803 wurde es von der Weimarer Theatertruppe bespielt, die unter Johann Wolfgang von Goethes künstlerischer Leitung stand und damals zu den besten in Deutschland gehörte. Während die Rudolstädter Orchester, Statisten und Maschinisten zur Verfügung stellten, kümmerten sich die Weimarer um das künstlerische Personal, den Dirigenten, die Dekorationen und die Garderobe.
Heisenhof
Der „Heisenhof“ befindet sich unmittelbar neben der Stadtkirche St. Andreas und gegenüber dem ehemaligen Stadtschloss "Ludwigsburg". 1761 verpachtete Gottlob Ernst Josias Friedrich von Stein, der Ehemann Charlotte von Steins, das Haus an Carl Christoph von Lengefeld, späterer Oberforstmeister des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt. Bis zu seinem Tod im Jahre 1775 lebte er mit seiner Familie in diesem Haus. Hier wurden die Töchter Caroline (1763) und Charlotte (1766) geboren.
Das ehemalige Haus des Kantors Unbehaun
Nach seinem ersten Besuch in Rudolstadt im Jahr 1787 beschloss Friedrich Schiller, den Sommer des Jahres 1788 in Rudolstadt zu verbringen. Charlotte von Lengefeld und Caroline von Beulwitz fanden für ihn eine Wohnung im nahe gelegenen Volkstedt. Im Frühjahr 1788 zog Schiller in das Haus des Kantors Unbehaun. Diese Wohnung bot dem Dichter jene Ruhe und Geborgenheit, die er für seine Arbeit am „Geisterseher“ und an der „Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung“ benötigte. Das Haus, nahe der Kirche gelegen, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. An dem an dieser Stelle neu erbauten Gebäude wurde eine Tafel angebracht, die an Schillers Aufenthalt im Jahre 1788 erinnert.
Ehemalige Glockengießerei
1716 wurde die Glockengießerei in Rudolstadt durch Johannes Feer, Glockengießer aus Zürich, gegründet. Nach dessen Tod übernahm Johann Meyer aus Nürnberg 1759 die vor der Stadt gelegene Glockengießerei. Sie blieb bis 1872 im Besitz der Familie. Wiederholt hielt sich Friedrich Schiller während seines Rudolstädter Sommers dort auf. Mithilfe der hier durchgeführten Studien erarbeitete er Jahre später „Das Lied von der Glocke“.
Marktbrunnen
Der Rudolstädter Marktbrunnen wurde im Jahre 1859 von Franz Junot (1785–1846) aus Anlaß des 100. Geburtstags Friedrich von Schillers erbaut. Franz Junot war Bergbauminister in Schwarzburg-Rudolstädtischen Diensten und der Stiefsohn der Schillertochter Karoline von Schiller, die verheiratet war mit dem Bergrat Franz Karl Immanuel Junot. Sie ehelichte den Witwer mit seinen sechs Kindern 1836.
Schloss Heidecksburg
Bereits 1334 gelangte die Burg an die Schwarzburger Grafen. Der Ausbau zu einem repräsentativen Schloss begann mit der Erhebung Rudolstadts zu einer ständigen Residenz in den Jahren 1570/71. Am 7. Juli 1788 besuchte Friedrich Schiller das "weiße große Schloss auf dem Berge" zum ersten Mal in Begleitung der Schwestern Caroline und Charlotte sowie Wilhelms von Wolzogen. Prinz Ludwig Friedrich II. führte sie u. a. in die Bibliothek und in das Bilderkabinett. Vom Schlossturm aus bestaunten sie den Schlossgarten und die Esplanade. In den folgenden Jahren waren Schiller und seine Familie wiederholt Gast auf Schloss Heidecksburg.
Schillerhaus
Als Friedrich Schiller 1787 im Haus der Familie Lengefeld-Beulwitz mit Charlotte von Lengefeld und Caroline von Beulwitz zusammentraf, war er von der aufgeschlossenen geistigen Atmosphäre der Familie beeindruckt. Vor allem während des ersten längeren Aufenthaltes Schillers in der kleinen Residenzstadt wurde seine Leidenschaft für die noch unverheiratete Charlotte und ihre ältere Schwester geweckt.
Thüringer Bauernhäuser
Die "Thüringer Bauernhäuser" gelten als das älteste Freilichtmuseum Deutschlands. Die malerische Hofanlage besteht aus mehreren Gebäuden aus dem 17. und 18. Die vom Verfall bedrohten Fachwerkbauten wurden 1914/15 in den umliegenden Dörfern abgetragen. Heimatverbundenen Rudolstädter Bürgern ist es zu verdanken, dass sie mit Unterstützung der Marie-Richter-Stiftung im Heinrich-Heine-Park mit viel Liebe zum Detail wieder aufgebaut wurden.
Stadtkirche „St. Andreas“
Die Stadtkirche "St. Andreas" ist eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche. Sie entstand in den Jahren 1463 bis 1475 durch Umbau eines bereits aus dem 12. Jahrhundert stammenden Gotteshauses. Das heutige Bild der Kirche wird durch einen weiteren wesentlichen Umbau aus den Jahren 1634/36 und die frühbarocke Innenausstattung bestimmt. So sind der wandhoch dargestellte Stammbaum der Familie des Grafen Albert VII von Schwarzburg und der "Schönfeldsche Epitaph" besonders sehenswert. Im Chor erinnert eine Grabplatte an Gräfin Katharina, die mit ihrem berühmten Ausspruch "Fürstenblut für Ochsenblut" im Jahre 1547 Herzog Alba entgegentrat und als "die Heldenmütige" in die Geschichte einging. Im oberen Glockenstuhl hängt die 1499 gegossene Glocke Osanna, von deren Inschrift Friedrich Schiller 1788 nach einem Turmaufstieg die Anregung für eine seiner bekanntesten Dichtung "Lied von der Glocke" erhalten haben soll. Der Kirchenbauverein Rudolstadt e.V. hat es sich zum Zweck gemacht,…
Gasthaus „Güldene Gabel“
Die „Güldene Gabel" war ein Gasthof mit landwirtschaftlichem Betrieb. Auf Geheiß des Fürsten Ludwig Friedrich I. wurde er im Jahre 1711 in der heutigen Schillerstraße Nr. 1 gebaut. Bereits im Dezember des Jahres 1787 logierten Friedrich Schiller und Wilhelm von Wolzogen hier. In der zweiten Augusthälfte des Jahres 1788 zog der Dichter aus der Wohnung des Kantors Unbehaun in Volkstedt entweder hierher oder nahm zumindest öfter hier Quartier. So war er den beiden jungen Damen des Hauses Lengefeld-Beulwitz näher.