Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur
Breitscheidstraße 7
Nachdem Georg Heinrich Macheleid 1760 ein Privileg seines Landesherrn zum Betreiben einer Porzellanfabrik in Sitzendorf erhalten hatte, wurde das Unternehmen 1762 von seinem Wohnort Sitzendorf in das Dörfchen Volkstedt bei Rudolstadt verlegt. Besitzer der Manufaktur war ein Konsortium, an dem neben Macheleid auch Fürst Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt und verschiedene Honoratioren Anteile hatten. Von 1767 bis 1800 war der Kaufmann Christian Nonne der erfolgreiche Pächter des Unternehmens. Im 19. Jahrhundert wechselten die Teilhaber häufig.
Produziert wurden im 18. Jahrhundert neben schlichtem Gebrauchsgeschirr auch prunkvolle Stücke mit reicher plastischer Gestaltung und qualitätsvoller Malerei für den fürstlichen Hof und den Hofadel. Wesentlichen Anteil an dem interessanten Figurenprogramm hatte der Hofmaler und Modelleur Franz Kotta (1758-1821). Gegen 1860 wurde die Produktion auf Zierporzellan umgestellt.
Besondere Anerkennung fanden bei den Porzellankennern die zeittypischen Modelle, die in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts modelliert wurden. Die namhaftesten Modelleure der Manufaktur waren Arthur Storch (1870-1947), Hugo Meisel (1887-1966) und Gustav Oppel (1891-1978). Ihre Modelle werden heute noch gefertigt.
Heute produzieren zusätzlich die Unterweißbacher Werkstätten für Porzellankunst GmbH, die Porzellanmanufaktur Scheibe-Alsbach GmbH und die Porzellanmanufactur Plaue GmbH im Stammbetrieb, der seit 1990 zur "Königlich privilegierten Porzellanfabrik Tettau" gehört.