Seiner innig geliebten Mutter schrieb Erich Kästner: „Wenn ich 30 Jahre bin, will ich, dass man meinen Namen kennt. Bis 35 will ich anerkannt sein. Bis 40 sogar ein bisschen berühmt.“ Sein Wunsch ist mehr als in Erfüllung gegangen, denn nicht nur seine Kinderbücher verzauberten bald darauf Millionen Leser rund um den Globus. Auch als Romancier, Journalist, Lyriker, Essayist, Satiriker, Literatur- und Theaterkritiker, Drehbuchautor, Kabarettist und Werbetexter wurde Erich Kästner weltberühmt. „Seine besten Einfälle“, schrieb Dolf Sternberger, „haben den Charakter von Kolumbuseiern: Jedermann muss sich wundern, dass er darauf nicht selbst gekommen ist.“ Zum Beispiel jene einfache wie schöne Redewendung: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Wer weiß schon, dass sie von ihm ist. Mit sensibler Beobachtungsgabe sah Kästner illusionslos auf die Missstände seiner Zeit. Er richtete den Blick weniger nach innen, als in die Welt. Die Helden seiner eleganten und eingängigen Verse sind die kleinen Leute, die im Straßencafé zu lange vor einer Tasse Kaffee sitzen, die Nachbarn im Mietshaus, die Begleiter im städtischen Nahverkehr. Über sie schrieb er, von ihnen wurde er gelesen.
Veranstalter: Theater Rudolstadt
Anger 1, 07407 Rudolstadt