03.12.2025

Umfangreiche Gemeinschaftsmaßnahme in der Ortsdurchfahrt in Rudolstadt

Ausbau der B 85 in der Lengefeldstraße und Im Baumgarten startet im März 2026

Im kommenden Jahr beginnt eine der umfangreichsten Infrastrukturmaßnahmen in der Rudolstädter Ortsdurchfahrt der letzten Jahrzehnte. Die EnR Energienetze Rudolstadt GmbH, der ZWA Saalfeld-Rudolstadt, das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr sowie die Stadt Rudolstadt setzen gemeinsam – unterstützt durch Thüringer Netkom, Vodafone und Telekom – den grundhaften Ausbau der Bundesstraße B 85 im Bereich der „Lengefeldstraße“ sowie der Straße „Im Baumgarten“ einschließlich des Kreuzungsbereichs „An der Pörze“ / „Weimarische Straße“ um.

Ziel ist es, die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur zu modernisieren und den Straßenraum langfristig leistungsfähig und sicher zu gestalten.

Erneuerung der Leitungen und komplexe bautechnische Herausforderungen

Im Zuge der Maßnahme werden die Mittel- und Niederspannungskabel sowie die Gasleitungen durch die EnR Energienetze Rudolstadt GmbH erneuert. Der ZWA Saalfeld-Rudolstadt ersetzt den Mischwassersammler, die Trinkwasserleitung sowie die Trinkwassertransportleitung zum Hochbehälter Pflanzwirbach. Letzterer versorgt große Bereiche der nördlichen Ortsteile und kann im Bedarfsfall auch die Innenstadt speisen.

Eine besondere bauliche Herausforderung stellt die notwendige Querung der Remdaer Rinne dar. Aufgrund der topografischen Verhältnisse ist dies nur mit einem Düker unter dem Brückenbauwerk möglich. Die Querung des Brückenbauwerkes erfolgt in geschlossener Bauweise im unterirdischen Rohrvortrieb.

Parallel erneuern das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr sowie die Stadt Rudolstadt die Straßenoberflächen sowie Teile der Nebenanlagen. Die enge Verzahnung aller Gewerke erfordert eine präzise Abstimmung der Arbeiten und eine Bauzeit, die sich über den gesamten Tagesverlauf erstreckt. Die Auftraggeber fordern daher von den ausführenden Unternehmen, sämtliche Arbeiten bei geeigneter Witterung – insbesondere unter Ausnutzung der Tageslichtstunden – fortlaufend auszuführen, um die Bauzeit insgesamt so kurz wie möglich zu halten.

Aufgrund der Vielzahl der Versorgungsleitungen mit Mischwasserkanal, zwei Trinkwasserleitungen, Gas-, Mittel- und Niederspannungsleitungen sowie des geplanten grundhaften Straßenausbaus und der Herstellung der Gehweganlagen ist die gesamte Baumaßnahme nur unter Vollsperrung durchzuführen. Auch über die Wintermonate, in denen die Errichtung der Querung der Rinne vorgesehen ist, muss aufgrund der mittig angeordneten Start- und Zielgruben die Straße voll gesperrt bleiben.

Drei Bauabschnitte von März 2026 bis voraussichtlich Ende 2027

Die Maßnahme beginnt am 2. März 2026 und wird in drei Bauabschnitten bis voraussichtlich 4. Quartal 2027 umgesetzt:

1. Bauabschnitt – „Lengefeldstraße“ bis über Kreuzung „Debrastraße“

Der Kanalausbau erfolgt bis über die Kreuzung hinaus. Trinkwasser, Strom und Gas werden aus der Debrastraße herausgeführt. Nach Abschluss werden die Oberflächen wiederhergestellt, die Debrastraße ist anschließend Richtung Rudolstadt wieder befahrbar. Während der Sperrung führt die Umleitung zur Debra über die Raiffeisenstraße. Der Thüringer Landesrechnungshof nutzt die Sperrzeit zudem für notwendige Arbeiten zur Gebäudetrockenlegung.

2. Bauabschnitt – „Lengefeldstraße“ hinter Kreuzung „Debrastraße“ bis hinter Kreuzung „Im Baumgarten“ / „An der Pörze“
In diesem Bereich werden sämtliche Medien verlegt und der Düker unter dem Brückenbauwerk eingebaut. Die Lengefeldstraße ist währenddessen bis hinter die Kreuzung „An der Pörze“ voll gesperrt.

3. Bauabschnitt – Straße „Im Baumgarten“ bis Anschluss „Weimarische Straße“

Dieser Abschnitt wird in zwei Teilbereiche gegliedert: zunächst erfolgt die Verlegung der Trinkwassertransportleitung und der Straßenbau bis kurz vor die Kreuzung „Weimarische Straße“/„An der Pörze“. Im zweiten Teil folgen Medienverlegung und Straßenbau im Kreuzungsbereich selbst.

Verkehr, Erreichbarkeit und Unterstützung für Anlieger

Aufgrund der beengten Straßenverhältnisse im Talkessel ist eine großräumige Umleitung des überörtlichen Verkehrs – einschließlich Schwerlastverkehr – über Großkochberg und den Hirschgrund Kirchhasel vorgesehen. Eine alternative Führung ist aus technischen und sicherheitsrelevanten Gründen nicht möglich.

Die Bauherren stellen für Anwohner Parkplätze gegenüber der ehemaligen Pörzbrauerei bereit.

Darüber hinaus wird – wo immer dies baulich vertretbar und sicher möglich ist – angestrebt, Nebenstraßen für den Anwohnerverkehr erreichbar zu halten, um Beeinträchtigungen zu reduzieren. Ein Anspruch darauf besteht jedoch nicht, und in einzelnen Bauphasen können Sperrungen nicht vermieden werden.

Für Rettungsdienste werden in allen Bauabschnitten abgestimmte Erreichbarkeits- und Zufahrtslösungen bereitgestellt, sodass Einsatzfahrten jederzeit gewährleistet bleiben.

Die Auftraggeber bitten alle Anwohnerinnen, Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die erheblichen, leider unvermeidbaren Einschränkungen während der Bauarbeiten. Die Bündelung der Maßnahmen aller Versorgungsträger in einem gemeinsamen Bauvorhaben soll sicherstellen, dass der Eingriff in die Ortsdurchfahrt nur einmal erfolgt – mit dem Ziel, die Infrastruktur verlässlich und zukunftssicher auszubauen.

Die Stadt betont, dass diese Mitteilung hauptsächlich digital verbreitet wird.  Sie bittet die Anwohner daher, diese Informationen auch an Personen im Baugebiet und in den angrenzenden Nebenstraßen weiterzuleiten, die keinen Zugang zu digitalen Informationen haben.

Michael Wirkner | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit