16.12.2025

Festsaal von Schloss Heidecksburg wird für Dachsanierung gesichert

Im Festsaal des Schlosses Heidecksburg werden Kronleuchter und Ausstattung geschützt, bevor im Frühjahr 2026 die Zimmermannsarbeiten am Dach beginnen

Auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt wird die Ausstattung des Festsaals für die anstehenden Bauarbeiten am darüber liegenden Dach gesichert. Im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), gefördert durch Bund und Land, wird das Dach des Westflügels samt Schlossturm saniert. Während aktuell das Baugerüst außen emporwächst, werden innen die Repräsentationsräume vorbereitet. Dabei wurden jetzt auch die drei französischen Kronleuchter des Festsaals heruntergelassen. In Einhausungen werden sie die Bauzeit in Bodennähe verbringen.

Der über zwei Geschosse reichende Festsaal von Schloss Heidecksburg reicht bis unters Dach des Westflügels. Damit die wertvolle Innenausstattung während der ab Frühjahr 2026 startenden Zimmermannsarbeiten am Dach nicht zu Schaden kommt, hat die STSG jetzt Sicherungsmaßnahmen getroffen. Das Parkett ist bereits abgedeckt und eine kleine Werkstatt im Saal aufgebaut. Bevor bald noch ein Sicherungsgerüst im Festsaal gestellt wird, wurden jetzt die drei Kronleuchter von der Saaldecke abgelassen und mit Holzverschlägen vor Staub und Schäden geschützt.

Die drei französischen Behangkronleuchter gehören seit dem 18. und 19. Jahrhundert zur festen Ausstattung des Rokokosaals. Die beiden kleineren wiegen jeweils rund 200 Kilogramm, der große bringt 400 Kilo auf die Waage. Für das Herablassen der Kristallpracht wird jede Menge Muskelkraft benötigt, drei bis vier Personen müssen dafür behutsam die Windentechnik im Dachstuhl in Gang setzen. Eine Besonderheit sind auch die historischen Winden selbst, die noch funktionsfähig sind. Über runde Holztrommeln werden von Hand die Drahtseile mit den Kronleuchtern abgewickelt. Zahnräder verhindern ein unkontrolliertes Abrollen des Seils.

Kronleuchter waren bis ins 18. Jahrhundert besondere Luxusgegenstände. Bei der Ausstattung des Festsaals im 18. Jahrhundert verdeutlichten die materialaufwendigen Kronleuchter die gehobenen Repräsentationsansprüche der ehemaligen Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt, die 1710 in den Fürstenstand erhoben worden waren.

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Bauen im laufenden Betrieb

Die Räume im ersten Obergeschoss des Westflügels mit dem Festsaal und den angrenzenden Zeremonialräumen sind während der Sanierung für knapp drei Jahre geschlossen. Dennoch gibt es viel zu sehen auf Schloss Heidecksburg. Das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg ist weiterhin geöffnet. Im Erdgeschoss des Westflügels laden die Ausstellung Rococo en miniature und die Porzellangalerie zum Besuch ein. Im Südflügel sind die fürstlichen Wohnräume und die Gemäldegalerie zu besichtigen. Im Naturhistorischen Museum im Nordflügel wird eine neue erweiterte Dauerausstellung präsentiert.

Das Sonderinvestitionsprogramm I

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Auf Schloss Heidecksburg werden im SIP I drei Projekte umgesetzt. Neben der Dachsanierung am West- und Nordflügel stehen die Sanierung der Säulensäle im Südflügel und die Gesamtsanierung des Marstalls auf dem Plan. Ab 2027 wird in allen drei Projekten parallel gebaut. Insgesamt werden auf Schloss Heidecksburg rund 39 Millionen Euro im SIP I investiert.

Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten