Ticketpreise bleiben gleich - Vier Tage Programm für 132 Euro
Am 6. Dezember eröffnet das größte deutsche Festival für Roots, Folk und Weltmusik den Ticketverkauf. Vom 2. bis 5. Juli 2026 gibt es überall in der Stadt Konzerte, dazu Workshops, Diskussionen, ein großes Kinderfest und mehr. Rund 300 Veranstaltungen plant das Festival im thüringischen Rudolstadt für seine 34. Ausgabe. Die Kartenpreise für das Rudolstadt-Festival sind gleichgeblieben: Das Ticket für vier Tage mit allen Konzerten und dem umfangreichen Rahmenprogramm kostet 132 Euro (ohne Übernachtung), ermäßigt die Hälfte. Karten gibt es bei TIXFORGIGS, aber auch die Tourist-Informationen von Rudolstadt, Saalfeld und Bad Blankenburg sowie die KomBus-Servicecenter verkaufen Festivaltickets.
Länderschwerpunkt Österreich – Konzerte von RIAN und Agnes Palmisano
Ein besonderer Fokus liegt diesmal auf Österreich. Dort hat der Musiker RIAN einen überfliegerartigen Aufstieg gefeiert. Sein Stil aus Indie, HipHop und kabarettistischen Anleihen trifft einen Nerv. Eingängige Songs wie Tanzen und sozialpolitisches Bewusstsein machen ihn zu einem der gefragtesten Live-Acts in seiner Heimat. Agnes Palmisano gilt als die führende Interpretin des Wiener Dudlers, einer Mischung aus alpinem Jodler und Koloraturgesang. Das Genre ist mit seinen stimmlichen Facetten so einzigartig, dass es zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört. Insgesamt erwartet das Rudolstadt-Festival zum Länderschwerpunkt rund zehn Ensembles, die die große Bandbreite der aktuellen österreichischen Musikszene auffächern.
Von Ambient-Folk bis Klassik aus Südindien – Kontraste prägen das Programm
Eine enorme Vielfalt von Elektro-Folk bis World Jazz prägt das gesamte Programm des Rudolstadt-Festivals. Beispielhaft dafür stehen zwei weitere bestätigte Namen: Aus Estland kommen die beiden Musikerinnen vom Duo Ruut. Mit ihren Stimmen und vierhändigem Spiel auf der estnischen Zither weben sie einen ganzen Klangkosmos. Es entsteht ein hypnotischer Sound, der junges Songwriting mit jahrhundertealten Wurzeln verbindet – warme Ambientklänge mit komplexen Rhythmen. Eine sehr eigene Musiksprache charakterisiert auch die Schwestern M. Lalitha & M. Nandini aus Tamil Nadu. Sie gelten als einziges Frauenduo in Asien, das auf der Geige südindische und westliche Klassik kombiniert und mit Weltmusik zusammenbringt. Für ihre Kompositionen und Spieltechnik sind sie international renommiert und wurden vielfach ausgezeichnet. Ebenfalls bestätigt ist die englische Folk-Legende Blowzabella. Die Band spielt in Rudolstadt eines der letzten Konzerte außerhalb Englands, bevor sie sich ganz von der Bühne verabschiedet.
Acts aus mehr als 30 Ländern – Zusammenarbeit mit der EBU geht weiter
Das Rudolstadt-Festival erwartet 2026 Acts aus mehr als 30 Ländern. Dabei sind auch rund ein Dutzend Gruppen, die im Rahmen der Partnerschaft mit der European Broadcasting Union (EBU) nach Thüringen kommen. Hierbei beteiligen sich auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten MDR, BR und ORF. Der Bayerische Rundfunk hat das Projekt Brustmann - Schäfer - Horn ausgewählt. Der Kabarettist, Musiker und Lyriker Josef Brustmann hat mit dem Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn Geschichte geschrieben und erfolgreich die Tradition aufgemischt, mit größter Wertschätzung und größtmöglicher Widerspenstigkeit. Jetzt hat er sich mit zwei Musikern von Dreiviertelblut zusammengetan, deren „folklorefreie Volksmusik“ alle Genregrenzen sprengt. Ihre gemeinsamen Lieder „sind tieftraurig und tröstlich zugleich, lebenssatt, lebenslustig, lebensklug“ (Christoph Leibold, BR).
Bauarbeiten auf der Heidecksburg – Festival weicht auf neue Spielstätten aus
Beim kommenden Festival gibt es mehrere neue Spielstätten, da das Areal der Heidecksburg nicht zur Verfügung steht. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten führt auf der Heidecksburg und dem zugehörigen Gelände Sanierungs- und Bauarbeiten durch. Atmosphärisch seien die beiden Burgbühnen nicht zu ersetzen, betonen die Festivaldirektorinnen Petra Rottschalk und Simone Dake, dennoch werde das Festival ein ebenso umfangreiches Konzertprogramm bieten wie in den zurückliegenden Jahren und plane dafür wieder mehr als 20 Bühnen.
Thüringer Symphoniker und Jugendfolkorchester – Auftritte auch 2026 sicher
„Glücklicherweise können wir die Lutherkirche und das wiedereröffnete Schiller-Theater als neue Konzertorte nutzen“, sagt Programmdirektor Bernhard Hanneken. „Damit bespielen wir dann zwei Theater und zwei Kirchen, was auch dem großen Interesse an Konzerten entgegenkommt, die einen konzentrierten Fokus brauchen. Hier gab es immer lange Schlangen und oft enttäuschte Gesichter, weil das Platzangebot sehr begrenzt war. Außerdem bauen wir eine neue Outdoor-Bühne in der Stadt auf und planen im Heinepark mehr Konzerte ein als bisher.“ Obwohl die Heidecksburg wegfällt, muss das Publikum nicht auf das Orchesterprojekt mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt verzichten. Es gehört alljährlich zu den beliebtesten Konzerten auf der Heidecksburg und wird auf eine andere Bühne verlegt. Auch die Auftritte des Jugendfolkorchesters sind gesichert. Außerdem wächst das Angebot an Workshops und Gesprächen. Dafür nutzt das Festival erstmals mehrere Säle im Cineplex Rudolstadt.
